Piano
Unterschiede zwischen Piano und Flügel
Viele sprechen einfach vom „Klavier“, wenn sie ein Tasteninstrument meinen – aber wussten Sie, dass es dabei große Unterschiede gibt? Insbesondere zwischen dem aufrechten Piano und dem majestätischen Flügel. Beide haben ihre ganz eigenen Stärken und eine spannende Geschichte, die sie bis heute prägt.
Was genau ist ein Piano?
Ein Piano – auch als Klavier oder Upright Piano bekannt – ist ein Tasteninstrument, bei dem die Saiten vertikal verlaufen. Es wurde entwickelt, um platzsparender zu sein als der Flügel, und ist heute in vielen Haushalten, Schulen und Musikstudios zu finden. Durch die kompaktere Bauweise eignet es sich besonders für kleinere Räume und den Alltagseinsatz.
Im Gegensatz zum Flügel, bei dem die Saiten horizontal gespannt sind, treffen die Hämmer im Piano von vorne auf die Saiten. Das beeinflusst die Klangentfaltung deutlich: Der Flügel bietet oft ein voluminöseres Klangbild und ein differenzierteres Spielgefühl – das Piano überzeugt durch Direktheit und Klarheit.
Ein Blick in die Geschichte
Wussten Sie, dass das Piano aus dem Bedürfnis heraus entstand, ein erschwinglicheres und platzsparendes Instrument zu schaffen? Während Flügel ursprünglich vor allem in Konzertsälen und bei adeligen Familien beliebt waren, fand das Piano im 19. Jahrhundert seinen Weg in die bürgerlichen Wohnzimmer Europas.
Die industrielle Fertigung ermöglichte es, Pianos in größerer Stückzahl und zu geringeren Preisen zu produzieren. Marken wie Steinway, Bechstein, Blüthner oder später auch Boston und Essex prägten die Entwicklung maßgeblich. Auch heute noch genießen hochwertige Upright Pianos großes Ansehen – sowohl bei Einsteigern als auch bei Profis.

Wie ist ein Piano aufgebaut?
Auch wenn das Piano kleiner wirkt – im Inneren steckt echte Handwerkskunst:
- Vertikale Saitenführung: Die Saiten verlaufen von oben nach unten, was die Bauhöhe beeinflusst.
- Hammermechanik: Die Hämmer schlagen von vorne gegen die Saiten, was für einen etwas direkteren Klang sorgt.
- Resonanzboden: Er verstärkt den Ton und ist entscheidend für die Klangfarbe.
- Pedale: Meistens gibt es drei Pedale, wie beim Flügel: das Dämpfer-, das Leisespiel- und das Moderatorpedal.
Ein gut gebautes Piano kann Sie mit einem überraschend vollen und warmen Klang begeistern – besonders in Kombination mit einer klug gestalteten Raumakustik.
Berühmte Pianomodelle
Im Laufe der Zeit haben einige Pianomodelle Musikgeschichte geschrieben:
- Steinway K-132: Das „Konzertpiano“ unter den Uprights, mit klarem, kräftigem Klang.
- Bechstein Classic 118: Ein traditionsreiches Modell mit eleganter Spielart.
- Boston UP-132E: Aus der STEINWAY-Familie – moderne Technik trifft auf klassische Werte.
- Yamaha U-Serie: In Studios und bei Pianisten weltweit beliebt – robust und präzise.
- Essex EUP-123: Ideal für Familien und Einsteiger mit hohen Ansprüchen.
Fazit
Obwohl das Piano dem Flügel in Sachen Klangvolumen vielleicht nicht ganz das Wasser reichen kann, bietet es doch viele Vorteile: platzsparend, vielseitig und in der richtigen Ausführung klanglich auf hohem Niveau. Wer ein Piano mit Seele sucht, findet unter den hochwertigen Markenmodellen ein echtes Lieblingsinstrument.
Und: Auch große Komponisten wie Chopin oder Debussy übten am Piano – es ist also keineswegs „nur“ ein Anfängerinstrument.