Vielleicht ist der Begriff der Intonation einigen schon bekannt? Er beschreibt die Gestaltung der Klangfarbe, Klangcharakteristik, aber auch der Lautstärke eines Instruments. Bei Klavieren und Flügeln gehört natürlich das Stimmen, aber auch das Stechen des Hammerkopffilzes mit Intoniernadeln dazu. Dadurch wird besonders die Dynamik und Wärme des Klanges eingestellt. Das Instrument kann durch einen flexiblen Hammerkopffilz z.B. deutlich leiser klingen.
Wenn ein Flügel allerdings in einem großen Raum steht, fehlt es besonders den höheren Tönen manchmal an Kraft, um auch die hintersten Sitzreihen noch zu erreichen.
Hier ist es nötig, dem Hammerkopffilz mehr Härte zu verleihen. Zuerst wird der betroffene Bereich mit Schleifpapier abgezogen und der Filz dadurch in eine spitzere Form gebracht. Dadurch wird die Anschlagfläche des Hammers an der Saite verringert. Allein dadurch erhält der Klang bereits eine kühlere Klangfarbe und mehr Schärfe oder „Brillanz“.
Anschließend wird der Filz gebügelt. Durch die Hitze verdichtet er sich weiter.
Wenn diese Maßnahmen noch nicht ausreichen, kommt ein flüssiges Tränkmittel zum Einsatz, das in den Filz eindringt, aushärtet und den Filz noch weiter stärkt. Ein harter Filz federt weniger als ein weicher. Das heißt, er berührt die Saite beim Anschlag kürzer. Dadurch gibt er einen stärkeren Impuls an die Saite und schließlich an den Resonanzboden ab. So kann die Maximallautstärke des intonierten Bereiches deutlich erhöht werden.
Die Intonation ist ein Arbeitsgang, bei dem äußerstes Fingerspitzengefühl gefragt ist.