Repetitionsmechanik
Was ist die Repetitionsmechanik und warum ist sie wichtig?
Die Repetitionsmechanik ist ein zentrales Element in der Mechanik von Flügeln – und ein echter Gamechanger, wenn es um Spielgeschwindigkeit und Präzision geht. Sie ermöglicht es, eine Taste erneut anzuschlagen, bevor sie vollständig in ihre Ausgangsposition zurückgekehrt ist. Klingt technisch? Ist es auch – aber vor allem ist es genial!
Technische Funktionsweise
Im Gegensatz zur Mechanik eines aufrechten Klaviers, bei der die Taste vollständig zurückkehren muss, erlaubt die Repetitionsmechanik bei einem Flügel schnellere Tonwiederholungen. Ein zusätzlicher Mechanismus – meist eine kleine Feder oder Hebel – unterstützt das sogenannte „schnelle Wiederauffangen“ des Hammers.
Wussten Sie, dass diese Technik es Pianisten ermöglicht, ein und dieselbe Taste bis zu zehnmal pro Sekunde anzuschlagen? Das wäre mit einem Klavier ohne Repetitionsmechanik kaum denkbar.
Die Komponenten im Überblick
- Repetitionsfeder: Unterstützt das schnelle Zurückkehren des Hammers.
- Auslöser: Löst den Hammer beim Drücken der Taste aus.
- Zwischenhebel: Überträgt die Bewegung der Taste auf den Hammer und sorgt für ein feinfühliges Spiel.
Einfluss auf das Spielgefühl
Ein Flügel mit gut eingestellter Repetitionsmechanik reagiert extrem sensibel auf den Anschlag des Spielers. Ob zartes Pianissimo oder schnelle, kraftvolle Triller – alles wirkt mühelos und direkt. Besonders bei virtuosen Passagen oder schnellen Läufen zeigt sich der Unterschied zur einfacheren Klaviermechanik deutlich.
Viele Pianisten beschreiben das Spielgefühl als „fließend“ oder „elastisch“. Wer einmal auf einem Flügel mit hochwertiger Repetitionsmechanik gespielt hat, möchte kaum wieder zurück.

Historische Entwicklung
Die Erfindung der Repetitionsmechanik wird Sébastien Érard zugeschrieben – einem französischen Klavierbauer, der im Jahr 1821 ein bahnbrechendes Patent einreichte. Seine Erfindung revolutionierte das Flügelspiel und ebnete den Weg für moderne Konzertinstrumente, wie wir sie heute kennen.
Wussten Sie, dass Franz Liszt zu den ersten Pianisten gehörte, die die neue Technik voll ausschöpften? Seine wilden Oktavläufe und schnellen Tremolos wären ohne Repetitionsmechanik kaum umsetzbar gewesen.
Heute Standard bei Konzertflügeln
Bei hochwertigen Konzertflügeln, wie sie von Steinway & Sons gefertigt werden, ist die Repetitionsmechanik ein fester Bestandteil. Auch in Flügeln der Marken Boston und Essex, die unter der Leitung von Steinway entwickelt wurden, kommt diese Technik zum Einsatz – allerdings mit leichten technischen Variationen.
Sie merken: Die Repetitionsmechanik ist nicht nur ein mechanisches Detail – sie ist das Herzstück dessen, was ein Flügel wirklich ausmacht. Wer das volle Spielpotenzial ausschöpfen möchte, sollte sie kennen und schätzen.